Skip to main content

Martin Nydegger im Gespräch mit Andreas Güntert im Saal des Hotel Zürichberg

Das Hotel Zürichberg des Zürcher Frauenvereins könnte die kleine Schwester des grossen Grand Hotels Dolder sein: eine grandiose Aussicht auf Zürich, den See zu Füssen und die Berge in angemessener Distanz. Dazu gepflegte Gastronomie und Zimmer mit einem Blick, der einem den Schlaf rauben kann.

In dieser Atmosphäre treffen sich die Mitglieder des Swiss Travelwriters Club zum ersten Anlass nach der GV, wie Vorstandsmitglied Vanessa Bay bei der Begrüssung anmerkt.

Das Thema: Martin Nydegger, der neue Chef von Schweiz Tourismus. Andreas Güntert, ebenfalls Vorstandsmitglied des STC, hat ihn zum Talk geladen. Über 50 Mitglieder sind auf den Züriberg gereist, um den neuen obersten Verkäufer der touristischen Schweiz kennen zu lernen.

Nydeggers Vorgänger, Jürg Schmid, war 18 Jahre lang das Gesicht von Schweiz Tourismus. Zum Nachfolger wurde ein Interner bestimmt: Martin Nydegger, seit 2008 in der Geschäftsleitung von Schweiz Tourismus. Anfang Jahr hat der gelernte Landmaschinenmechaniker jetzt ganz an die Spitze gewechselt. Er sei im «Spongebob-Modus» hat er kurz nach seinem Amtsantritt verlauten lassen, sauge auf, höre zu. Wie lange er noch in diesem Modus bleiben wolle, war die Einstiegsfrage in das mit sehr viel Witz und spontanen Zwischenfragen geführte Gespräch von Andreas Güntert. Er sei immer noch am Zuhören, die Bedürfnisse der 33 Büros in 26 Ländern am Erkunden.

Sein Vorgänger betonte jeweils, den drei «W» Währung, Wetter und Wirtschaft ausgeliefert zu sein. Sie seien verantwortlich für den Erfolg von Schweiz Tourismus. Nydegger führt zwei weitere «W» an, auf die er durchaus Einfluss habe: Werbung und Wettbewerbsfähigkeit. Dort wolle er seine Schwerpunkte setzen. Ein Drittel der 5500 Hotels in der Schweiz habe es geschafft, von sich aus profitabel auf dem internationalen Markt zu bestehen. Ein weiteres Drittel seien kleinere Betriebe, die mit grossem Engagement den Erfolg suchten. Nur das letzte Drittel, die nicht rentablen, kleinen Mittelklassehotels würden längerfristig wohl verschwinden. Wirklich zu bedauern scheint er das nicht.

Zum Schluss des unterhaltsamen Gesprächs kam Andreas Güntert noch auf die Kandidatur von Sion für die olympischen Winterspiele 2026. Da stehe er voll dahinter, die Schweiz könne das und kleine, perfekt organisierte Spiele würden auch dem Ruf des IOC gut tun. Jetzt müsse nur noch das Wallis am 10. Juni richtig abstimmen.

Zum Ausklang des Abends servierte das Team vom Hotel Zürichberg einen grosszügigen Apéro riche, der die Gäste zu intensiven Gesprächen animierte. Die Führung durch die neu gestalteten Hotelzimmer und die tolle Aussicht auf die Stadt Zürich trugen ebenfalls dazu bei, dass es beim Frühlingsanlass des STC etwas später wurde als auch schon.

Katharina Deuber

[envira-gallery id=»3856″]